Geschichte Tumblingerschule
Das schöne, alte Schulhaus lässt schon vermuten, dass die Tumblingerschule schon seit einigen Jahren existiert. Eröffnet wurde die Schule 1891. Damals wurden an der Schule insgesamt 1680 Schüler unterrichtet. Ungefähr 57 Kinder besuchten eine Klasse – unvorstellbar nach heutigen Maßstäben. Die Schule wurde auch damals schon multifunktional genutzt, so wurde den städtischen Arbeitern damals ihr Lohn einmal die Woche in der Turnhalle ausgezahlt.
Stricken im Krieg
Vom ersten Weltkrieg zeugt noch heute die Gedenktafel für Lehrer Donderer, der damals im ersten Kriegsjahr 1914 an der Front den Tod gefunden hat. Damals wurden im Unterricht Kriegsstrickstunden eingerichtet und die Kinder sammelten „Liebesgaben“ für die Soldaten. Währenddessen trainierte die Landsturmriege im Turnsaal, ihre Waffen lagerten im Lehrmittelzimmer. Im letzten Jahr des Krieges wurde der Unterricht dann komplett eingestellt, weil das Militär das Schulhaus benötigte, um die heimkehrenden Truppen unterzubringen.
Jahre der Not
Über das Schulleben an der Tumblingerschule während des Dritten Reichs ist wenig bekannt. Tatsache ist, dass 1945 die Schule als Flüchtlingsnotquartier diente. Es regnete zum Dach hinein, es gab Schulspeisungen für unterentwickelte Kinder. Von den damals 600 Schülern hatten 120 im Winter keinen Mantel. 1947 organisierte das Rektorat die Ausstellung „Schule in Not“, die auch vom damaligen Kultusminister und dem Stadtschulrat besucht wurde. 1949 regnete es immer noch durchs Dach.
Ein Haus mit vielen Funktionen
1967 wurde die Tumblingerschule dann zur Grundschule für die ersten bis vierten Klassen. Die oberen Klassen wurden an die Mittelschule an der Wittelsbacherstraße verlegt.
Aber nach wie vor wird das Schulgebäude mehrfach genutzt. Neben der Grundschule ist dort die städtische Fachschule für Grundschulkindbetreuung untergebracht. Seit 2011 gibt es an der Tumblingerschule neben der normalen Halbtagsschule auch einen Ganztagszug. Zur Zeit werden zwei Klassen in einem Lernpavillion unterrichtet.